Parental Alienation am Beispiel Weihnachten: Kein Kinderlein kommt ... in der Stillen, Heiligen Nacht FRANKFURT AM MAIN - Zu Beginn der Weihnachtszeit lenkt die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main den Blick auf die Situation in Trennungs- und Scheidungsfamilien. Parental Alienation, d. h. Eltern-Kind-Entfremdung, werde in diesen Tagen besonders schmerzhaft deutlich. "Ihr Kinderlein kommet ..." , so schallt es jetzt bald in Stadt und Land. In den Familien bereitet man sich auf das Fest der Feste vor; das Fest, wo das Kind im Mittelpunkt steht. Wie erleben von ihren Kindern getrennte oder gar entfremdete Eltern die Advents- und Weihnachtszeit? Wie ist es für die Kinder? Ausgegrenzte Elternteile können nicht erleben, wie ihre Kinder jeden Tag auf 's Neue gespannt die Tür eines Adventskalenders öffnen. Sie können nicht zusammen mit ihren Kindern das Kinderzimmer weihnachtlich schmücken, sie können nicht mit ihnen weihnachtsbasteln oder beim gemeinsamen Plätzchen backen mit ihnen am süßen Teig naschen. Es herrscht Stille in den Wohnungen und Häusern der ausgegrenzten Elternteile. Manche von ihnen haben seit Jahren keinen Kontakt zum Kind und wissen somit nicht, welche Hobbys das Kind hat, welche Musik das Kind gerne hört oder in welcher Größe sie Anziehsachen kaufen sollen. Sie schreiben an das Kind oder den anderen, betreuenden Elternteil und bitten um einen Wunschzettel - aber eine Antwort erhalten sie nicht. So bleibt ihnen nur die Möglichkeit im Bekanntenkreis nachzufragen, was momentan bei den Kids so in ist, oder man trifft auf eine erfahrene Verkäuferin, die mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Geschenk wird dann liebevoll verpackt mit ein paar netten Zeilen anbei. Wie gerne würde man das Geschenk selbst überbringen! - doch im vergangenen Jahr wurde die Tür nicht geöffnet. So hofft man, dass das Geschenk auf dem Postweg ankommt. Für ausgegrenzte Elternteile gehören die Weihnachtsfeiertage zu den schwersten Tagen im Jahr. Das Fest des Kindes ohne sein eigenes Kind verbringen zu müssen kostet sehr viel Kraft. Es ist eine stille Nacht, die heilige Nacht. Kein Kinderlachen, keine Kinderfreude, keine glänzenden Kinderaugen. Selbst gute Freunde können dann nur wenig über den Verlustschmerz hinwegtrösten. Während der Weihnachtsfeiertage dann vielleicht auch der Versuch der telefonischen Kontaktaufnahme - nach den ersten gesprochenen Worten hören die ausgegrenzten Elternteile schon gleich das Klack der Verbindungsunterbrechung. An Silvester und Neujahr hoffen dann die entfremdeten Eltern, dass im neuen Jahr alles besser wird. Doch Anfang des Jahres kommt dann das Weihnachtspäckchen mit dem Vermerk "Annahme verweigert" oder "Nicht abgeholt" zurück. Und da ahnt schon jeder, dass auch das neue Jahr so vergehen wird, wie das letzte. Wie geht es den Kindern? Ihnen geht es noch viel schlechter als den ausgegrenzten Elternteilen. Sie sind können nichts dafür, sie sind unschuldig, doch sie sind zum Schweigen, innerem Rückzug und stillem Leiden verdammt. Denn sie sind völlig abhängig von betreuendem Elternteil und stehen in auswegslosen Loyalitätskonflikt, sie stehen unter dem Zwang, die ablehnende, negative Sicht des betreuenden Elternteils über den anderen übernehmen zu müssen. Sie müssen sich verstellen, um beim betreuenden Elternteil, der den anderen ausgrenzt, zu überleben. Sie lieben beide Eltern, und sie können es nicht verstehen, dass der eine Elternteil ihre Beziehung zum anderen Elternteil zerstören will. Manche von ihnen meinen dann in Folge, es läge an ihnen selbst, dass sie keine Beziehung mehr zum ausgegrenzten Elternteil mehr haben, und fühlen sich deshalb auch schuldig. Kein Kinderlein kommt ... das ist eine andere Kurzbeschreibung für Parental Alienation; und die dadurch ggf. ausgelöste psychische Störung beim Kind nennt man PAS - Parental Alienation Syndrom (Eltern-Kind-Entfremdungs-Syndrom), wenn die Ausgrenzung absichtlich vorgenommen wird. |
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