FRANKFURT AM MAIN - Die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main schlägt vor, Kinder ‘mal nicht als eine Aneinanderreihung von Problemen zu betrachten, wie es bei den „Geburtenraten-Diskussionen“ immer vermittelt werde. Stattdessen solle man sich freuen, dass man seine Kinder habe und dankbar sein, dass man die Zeit mit ihnen genießen kann, wie es viele von uns wohl verlernt hätten. Regelmäßig werde festgestellt, dass die Geburtenrate in Deutschland zu niedrig sei. Die darauf folgende Diskussion beinhalte zwei Hauptpunkte: Kinder verursachten ganz viele Probleme und nur wenn Frauen von der Belastung Kind weitgehend befreit würden, würden sie sich bereit erklären, Kinder zu bekommen. Väter seien bei der gesamten Diskussion nur Statisten, obwohl hier und da festgestellt werde, dass es wohl auch an ihnen liegen könne, dass die Geburtenrate so niedrig sei. Aber Väter seien nicht relevant, scheinbar zu mindestens. Da sich hier die meisten Lösungsvorschläge mit dem Thema Kinderbetreuung beschäftigen, müsse man annehmen, dass Kinder in erster Linie ein „Betreuungsproblem“ seien. Und es werde die Behauptung aufgestellt, man könne Frauen zum Kinderkriegen bewegen, wenn man ihnen das Kind gleich wieder abnähme. Kinder seien auch ein finanzielles Problem. Deshalb gäbe es z.B. das Elterngeld. So würden die finanziellen Folgen durch die Kinder etwas abgemildert. Leider gelte dies nur für das erste Lebensjahr. Kinder lägen ihren Eltern aber deutlich länger auf der Tasche. Und somit drohe viele Eltern von den eigenen Kindern direkt unter die Armutsgrenze gezogen zu werden. Damit käme man zum nächsten Problem: Kinder verhinderten in jeder Hinsicht die berufliche Entwicklung der Mutter. Mütter stünden nicht im nötigen zeitlichen Umfang der Arbeitswelt zur Verfügung, sie würden nicht anerkannt und müssten manchmal sogar zu Hause bleiben, weil das Kind krank geworden sei. Dafür solle es nun die Mütter-Quoten geben. Wohlgemerkt: Mütter-Quoten, nicht Väter-Quoten. Reichen diese Schwarzmalereien noch nicht aus, um junge Leute vom Kinderkriegen abzuhalten, dann werde der Blick ins Fernsehen empfohlen. Kinder seien nämlich verrückt gewordene Monster, die alle Eltern an den Rand, ach, über den Rand des Wahnsinns trieben. Und zur Strafe müssten sich Eltern und ihre Kinder in Hände dubioser Pädagogen geben. Spätestens jetzt hätten die potentiellen Eltern Alpträume. Aber der Alptraum höre hier nicht auf. Kinder verursachten eine ganze Reihe weiterer Probleme: man bekäme keine Wohnung, werde von Nachbarn schräg angesehen, sie störten im Urlaub, überhaupt störten sie jeden und überall und dann sollten die Eltern auch noch immense Summen für eine optimale Bildung ausgeben. Bekäme man dann noch mit, was alles passieren könne, wenn Eltern sich trennten, werde diese ganze große durch die Kinder produzierte Problemwelt erst richtig deutlich. In der Diskussion werde einem somit erklärt, dass die Geburtenrate so niedrig sei, weil Kinder ganz viele Probleme verursachten und es für diese Probleme auch keine Lösungen gäbe. Damit verstärke die Diskussion aber nur das eigentliche Problem, denn sie schrecke potentielle Eltern massiv ab. Warum solle man sich freiwillig ein unlösbares Problem ans Bein binden? Probleme und Schwierigkeiten sollten nicht verschwiegen werden, denn sie existierten. Aber als erstes sollte man sich die Frage stellen, ob es tatsächlich diese Probleme seien, die eine niedrige Geburtenrate bewirkten. Weiter sollte man sich überlegen, ob diese Diskussion nicht etwas hysterisch sei und den Blick auf das Wesentliche und damit einem Lösungsansatz verbaue. Es werde ein Bild von Kindern und dem Leben mit Kindern vermittelt, welches ihnen überhaupt nicht gerecht werde. Kinder seien wunderbar und das Wertvollste, was wir haben. Wir sollten sie deshalb nicht auf ein Podest stellen. Wir sollen sie einfach nur als das sehen, was sie seien, nämlich ein wunderbarer Teil unseres Lebens, den wir lieben und der unser Leben bereichere. Und genau hier läge die Motivation und Kraft, um anfallende Probleme zu lösen und die Geburtenrate mittelfristig zu erhöhen. Wir sollten alle einmal inne halten und uns vor Augen führen, welchen Unterschied unsere Kinder in unserem Leben machten, wie wunderbar sie seien und wie viel Freude sie uns schenkten. Die Geburtenrate werde nur steigen, wenn die Gesellschaft Kinder als das Wertvollste verstehe, das wir haben und die Arbeit mit ihnen wertschätzt. |
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