Der Sankt Martins-Umzug am 11. November - ein Fest für Trennungs- und Scheidungskinder?

veröffentlicht um 08.11.2010, 13:41 von Thilo Mühlberger   [ aktualisiert: 04.03.2011, 01:46 ]

Sankt Martin war ein guter Mann, ...

Der Sankt Martins-Umzug am 11. November - ein Fest für Trennungs- und Scheidungskinder?

FRANKFURT AM MAIN - Das weit verbreitet nachgespielte, historische Geschehen am Martintag, den 11. November, - Kinder-Laternenumzüge mit oft auch reitendem Sankt Martin, der seinen Mantel teilt - veranlasst die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main, gedankliche Vergleiche zu heutigen Trennungs- und Scheidungssituationen zu ziehen. Sie fordert getrennte und geschiedene Elternteile zum Teilen der Elternschaft auf, damit die seelische Not der Trennungs- und Scheidungskinder gelindert werde.


Es ist soweit, lauter Kinder stapfen fröhlich mit ihren Eltern tapfer durchs Dunkel und gedenken dem edlen St. Martin, "... der uns als Beispiel gelten kann." Nur: "Haben die Eltern wirklich verstanden, worum es geht?", fragt die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main: "Wie wunderbar, man singt vom Teilen und freut sich mit seinen Kindern." Dabei seien einige dieser Eltern nicht nur zum Teilen nicht bereit, nein, sie haben sogar anderen Eltern die Kinder weggenommen bzw. ihren eigenen Kindern ein Elternteil. Also wovon singen diese Eltern? "... zeigte, dass Teilen Freude macht, in jener dunklen kalten Nacht, ...".

Aber vielleicht werde das Fest von jenen auch anders verstanden: "... Dem Bettler half er in der Not, ...". Wenn St. Martin sogar bereit war mit einem fremden Menschen seinen Mantel zu teilen, dann wird man doch vom Vater erwarten können, dass er sein letztes Hemd nur zu gerne mit seinem Kind teilt. Das Fest sei also ein Appell an die Väter, mehr Unterhalt an ihre Kinder zu zahlen. Denn nur wer viel zahlt, ist auch ein guter Mann, eben wie der St. Martin.

 "... Drum lasst uns helfen wo es geht, wann immer ihr die Not mal seht. Ihr wisst, dass Teilen Freude macht in jener dunklen kalten Nacht, ..."
 
Den Trennungs- und Scheidungskindern ginge es besser, wenn kein Elternteil die Elternschaft, d. h. die Pflege und Erziehung, für sich alleine in Besitz nähme, sondern diese mit dem anderen Elternteil teile, denn dann können sie in Beziehung zu ihre beiden Eltern sein, meint die Selbsthilfegruppe. So wie am Martinstag öffentlich auf Armut und den heilsamen Sinn des Teilens aufmerksam gemacht werde, so dürfe auch in der Gesellschaft nicht mehr darüber hinweg gesehen und müsse das Bewusstsein geweckt werden, dass auch Trennungs- und Scheidungskinder wie alle andern Kinder beide Elternteile für ihr Glück und Wohlergehen brauchen.

Die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main wünscht allen Eltern einen besinnlichen St. Martins-Tag ("... rabimmel, rabammel, rabumm") und allen Kindern, insbesondere den Trennungs- und Scheidungskindern, einen fröhlichen St.-Martins-Laternen-Umzug mit beiden Eltern(teilen)!