FRANKFURT AM MAIN – Der Vatertag, traditionell begangen an Christi Himmelfahrt, gehört nach Ansicht der Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main abgeschafft, wenn es keinen grundsätzlichen positiven Wandel in der Wertschätzung und im Respekt der Väter gibt. Wurde der Vatertag in Deutschland schon immer stiefmütterlich behandelt, so mutiert er immer mehr zur Farce. Während der Vatertag früher entweder lieblos oder im Rausch gefeiert wurde, so bestand zu mindestens nie ein Zweifel daran, wem der Tag eigentlich gewidmet war. Heute ist er beliebig und auch das Objekt der Feierlichkeit ist beliebig. Der Vater kann gefeiert werden oder er kann ignoriert werden. Offensichtlich ist der Vater in seiner Rolle als Vater unwichtig geworden; er ist lediglich noch wichtig als Samenspender und dann als Zahlvater. Und die angeblich neue Politik der Einbindung der Väter definiert sie als Erfüllungsgehilfen eines weiblich bestimmten Erziehungs- und Familienideals. Gleichberechtigte Teilhabe an Erziehung wird den Vätern nicht nur verwehrt, sondern ihnen wird in der Gesellschaft im Kern die Erziehungskompetenz und ‑zuständigkeit abgesprochen. Es ist Fiktion, dass es wieder einmal einen männlichen Familienminister gibt, schon gar keinen nicht weichgespülten. Für die Gesellschaft besteht die Lösung immer mehr darin, den Vatertag als einen Familientag zu feiern, um so das Vakuum der fehlenden Väterlichkeit zu überlagern. Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass passend für den Muttertag ein Geschenk für die Mutter gebastelt wird. Geht es jedoch um den Vatertag, dann kommen Zweifel auf. Scheinbar haben zu viele Kinder keinen Vater mehr und somit gilt das Credo, den Vater zu ignorieren. Wer will kann klammheimlich seinem Vater etwas schenken, dem Rest der Kinder wird es erspart sich mit der Tatsache auseinander zu setzen, dass sie keinen Vater mehr haben. Die Selbsthilfegruppe PAS Rhein/Main erinnert daran, dass jedes Kind einen Vater hat und wir uns mehr Gedanken darüber machen müssen, warum viele Trennungskinder ihren Vater nicht sehen können, statt diese Tatsache zu ignorieren und damit den Kindern den Vater nochmal zu nehmen. Die Väter sind nicht hilflos, aber ohnmächtig. Gehört der Vatertag wirklich abgeschafft? Ja, wenn es nicht gelingt, die vaterlose Gesellschaft zu überwinden und den Vätern den gleichen positiven Respekt und Wertschätzung entgegen zu bringen wie den Müttern.
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